Reisetagebuch Tag 11: Santiago de Cuba

Posted by reinhard on Januar 17, 2015  /   Posted in Allgemein
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Museum Fidel Castro bei Siboney

Sa., 3.1.2015. Heute wandeln wir auf Fidel Castros Spuren. Wir fahren an der (heutigen) Schule, der ehemaligen Moncada-Kaserne vorbei, wo damals, am 26. Juli 1953 Fidel Castro mit rund 130 Genossen die Armee des Diktators Batista angriff, was allerdings in einem Blutbad endete. Die Einschusslöcher an den Hauswänden sieht man heute noch (oder wieder?). Damals wurde allerdings verschwiegen, dass dieser Angriff hier stattfand und, so erzählt uns Yuni, man schleppte die getöteten Revolutionäre in das verlassene Bauernhaus  nahe der Küstenstadt Siboney, wo Fidel und die Kerntruppe der Verschwörer lebte, um sie dort als “aufgebracht und getötet” zu fotografieren. Wir besuchen dieses Haus, das heute ein Museum ist. Man zeigt “Original-” Möbel, -Kleidung, -Gegenstände und zahlreiche Fotos…auch von Getöteten. An der Straße zu diesem Haus findet sich ca. alle 500m ein “Monumento”, also eine Gedenkstätte für drei bis fünf dieser Rebellen. Ihre Namen sind auch aus dem vorbeifahrenden Bus zu lesen. Im Haus darf man mal wieder nicht fotografieren; Yuni bittet uns sogar, die Kameras im Bus zu lassen. Ich mache lediglich das Foto vom gegenüberliegenden Parkplatz aus. DSCF7160Dann geht es weiter zum “Nationalen Transportmuseum”, das Yuni als “Oldtimer”-Museum anpreist. Unter einem Wellblechdach findet man vier Reihen alter Autos und zwei Tracktoren, die nahezu alle in einem trostlosen Zustand sind. Mir entfährt sofort der Ausspruch: “Schrottplatz”. Alle sind ziemlich enttäuscht, auch wenn der Eintritt ja nichts kostet (im Reisepreis inbegriffen). Lediglich die Fotografen müssen einen CUC berappen; aber auch der ist eigentlich zuviel für das, was hier geboten wird.

Kubas Automodell

Kubas Automodell

Wir machen trotzdem ein paar Fotos, insbesondere von dem einzigen Automodell, das jemals in Cuba gebaut wurde und von dem ehemaligen Fahrzeug der Castros, das dem museum vom noch aktuellen Präsidenten Raul Castro gespendet wurde und das (wohl als Einziges) etwas gepflegt wird.

Castros Coupe

Castros Cabriolet

Dann fahren wir wieder zurück nach Santiago, wo wir zu Mittag essen.

Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Yuni bietet uns an mit dem Bus zur Innenstadt zu fahren. Der Bus würde uns auch wieder abholen. Selbstverständlich machen wir (etwa die Hälfte der Gruppe) davon Gebrauch und so beginnen wir etwa um 14Uhr einen Altstadtrundgang auf eigene Faust.

An der “Plaza de Marte” lässt Batista uns aussteigen und verpricht um 16 Uhr wieder mit dem Bus dort auf uns zu warten. DSCF7185Wir gehen die Straße “Jose Antonio Saco” hinab, Richtung Hafen. Es ist eine sehr belebte, für Autos gesperrte Straße. Hier sind nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische unterwegs, die Einkäufe erledigen oder sich in kleinen Parks mit Dominospielen die Zeit vertreiben. Wir gehen nicht ganz bis zum Hafen, weil uns die Zeit davon zu laufen droht, sondern drehen um, gehen eine Querstraße weiter und werden vor dem  ältesten Haus Santiagos von einem Einheimischen angesprochen, der eine Mütze von Hannover 96 trägt.

Das älteste Haus Santiagos

Das älteste Haus Santiagos

Er schleppt uns zu einem Balkon, von dem aus man tolle Fotos vom Hafen machen können soll….natürlich gegen Eintritt. Der CUC ist verschmerzbar, die Fotos sind ihn aber kaum wert. Dann fahren wir nochmal mit dem Lift hinauf auf die Terrasse des Hotel Colonial und nehmen einen “Santiago-Abschieds-Trink”. DSCF2177Der Fußweg entlang der “Franciso Vicente Aguilera”, vorbei an der “Plaza Dolores” zur “Plaza Marte” muss im Eiltempo erledigt werden, um pünktlich am Treffpunkt zu sein. Der Bus kommt auch nahezu pünktlich und so sind wir dann etwa um 16Uhr20 wieder im Hotel.

Wir nutzen die “Happy Hour” an der Poolbar (2 Getränke zum Preis von einem), um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken. Nach dem essen geht es dann aber bald ins bett, denn morgen heisst es um 3Uhr30 !! aufstehen; Abfahrt soll um 4Uhr sein.

Fortsetzung hier.

Mehr Bilder aus Santiago den Cuba.

Mehr zum Sturm auf die Moncada-Kaserne.

 

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