Do., 1.1.2015. Wir verstauen wieder mal unser Gepäck im Frachtraum unseres chinesischen Busses und starten mit leichter Verspätung weil ein Teilnehmer verschlafen hat zur Weiterfahrt. Unterwegs lässt Yuni den Bus an einem Zuckerrohrfeld anhalten, steigt aus und schlägt mit einer Machete zwei über mannshohe Zuckerrohrstängel ab. Batista schält die handlich gestutzten Stücke und wer will, darf dann mal den Saft auslutschen. Bereits nach einer knappen Stunde erreichen wir Holguin, wo wir am Hauptplatz aussteigen und für 30 Minuten den wenig ergiebigen Stadtkern erkunden.
Auffallend ist lediglich ein überdimensionales Relief an einer Wand gegenüber des Platzes, dass die Geschichte Kubas von der Entdeckung bis zur Revolution zeigt. Die Weiterfahrt nach Mayari und von dort hinauf in den Naturpark geschieht auf Nebenstraßen, die sich bald in sehr unebene Feldwege verwandeln. Was besonders ins Auge sticht ist die rotbraune Farbe des Untergrundes. Wir kommen zu einem Aussichtspunkt, von wo man die beiden größten Wasserfälle Kubas besichtigen kann. Daneben ist ein Restaurant, wo wir unser Mittagessen einnehmen. Anschließend steigen wir zu einem kleinen Wasserfall hinab, den man an einer geeigneten Stelle gefasst hat, so dass er als Swimmingpool taugt. Die Brühe ist jedoch so schmutzig, dass sich keiner von uns hinein wagt. Einige setzen sich allerdings in den vorbei tosenden Bach und lassen eine Naturmassage über sich ergehen. Auf dem Weg zurück entdecken wir allerlei interessante Pflanzen u.a. auch eine wilde Anannas.
Die Weiterfahrt mit dem Bus dauert nicht mehr lange und wir sind bald im Hotel Pinares de Mayari, mitten im Naturpark. An der Reception begrüßt uns ein Papagei mit lautem “Hola” und auf dem Hotelgelände laufen allerlei Tiere frei herum. Die Unterkünfte bestehen aus Holzblockhäusern, in denen jweils zwei Wohneinheiten (Zimmer und Bad/WC) untergebracht sind. Es ist hier oben im Naturpark auch deutlich kühler als bisher gewohnt. So schlafen wir zum ersten mal auf Kuba ohne Klimaanlage.
Auf einer Wiese vor dem Restaurantgebäude sind zwei Kubaner dabei, ein Spanferkel herzurichten. Leider wird es später, wie in Kuba wohl üblich, in viele kleine Teile zerhackt und samt Knochen in einer großen Wanne serviert. Für mich derart unappetitlich, dass ich die Finger davon lasse und mich am Buffet bediene. Nach dem Essen, bei dem übrigens Pfauen und andere Vögel durchs Restaurant marschieren, entfacht man draussen ein großes Holzfeuer…den Einheimischen ist es wohl zu kühl .. Winter halt 🙂
Hier finden sich weitere Bilder von Holguin und den Wasserfällen.