Reisetagebuch 1. Tag : Hinreise

Posted by reinhard on Januar 10, 2015  /   Posted in Allgemein

Mi., 24.12.2014. Die Abflugzeit in Frankfurt ist mit 14Uhr45 nahezu ideal. So können wir in Ruhe ausschlafen. Sofort nach dem Aufstehen setze ich mich an den Computer und checke online bei Condor ein, erwische noch zwei Plätze  an der rechten Seite. Nach dem Frühstück werden die am Vorabend gepackten Koffer geschnappt und es kann los gehen. Ein Freund, den ich während meiner Aktivitäten in unserer Bürgerinitiative gegen unsinnige Windradplanungen der Stadt Karlsruhe kennen gelernt habe, holt uns zuhause ab und fährt uns zum Karlsruher Hauptbahnhof, wo wir um 11Uhr den ICE nach Frankfurt besteigen. Eine Stunde und fünf Minuten später entsteigen wir diesem im Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens und begeben uns zum Gepäckabgabeschalter der Condor. Das Gewicht der Koffer ist kein Problem, wir haben sogar 5 kg weniger als möglich…also  “Reserve” für die Rückreise. Dann suchen wir die Gepäck- und Bekleidungsaufbewahrungsstelle auf (Abflugebene zwischen Halle B und Halle C) und geben dort unsere Wintermäntel ab, die wir nicht zwei Wochen auf der Rundreise im warmen Kuba mit uns herumschleppen wollen. Kosten: 50 Cent pro Tag. Da eine Anzeige in Halle C zeigt, dass das Aufkommen an der Sicherheitskontrolle derzeit mäßig ist, begeben wir uns gleich dort hin, um nicht später in einer zu erwartenden Schlange anstehen zu müssen. Während ich in Sekundeschnelle abgearbeitet werde, muss meine Frau eine aufwändige Prozedur über sich ergehen lassen, weil es überall an ihr “piept”. Es gipfelt mit Schuheausziehen und Einlagesohlen heraus nehmen! Na gut, hat man doch vor wenigen Tagen gehört, dass die Kontrollen in Frankfurt zu oberflächlich seien. Ich vermute, dass man daraufhin die Geräte etwas “schärfer” gestellt hat und das, mit dem meine Frau untersucht wird, wohl “zu scharf”. Die anschließende Wartezeit aufs “Boarding” verbringen wir mit einem Cappucchino und Lesen.

über_den_wolkenDer Start erfolgt planmäßig und bald können wir aus dem Fenster die Sonne sehen und müssen die seit Tagen über Deutschland liegende Wolkendecke nur noch von oben betrachten.

 

 

 

im_flugzeug

Alle nutzen ihr Tablet

Die Maschine ist eine Boeing 767-300, die mit einem individuellen Unterhaltungssystem ausgerüstet ist. Jeder Passagier hat in der Lehne seines Vordermannes eine Art Tablet-PC mit Kopfhöreranschluss. Über das Touchbedienfeld kann man zwischen zwei freien Filmen und rund einem Dutzend weiterer Filme des Entertainment-Packets, für das man 8 Euro zusätzlich zahlen soll, sowie den aktuellen Flugdaten inklusive Darstellung der Position auf einer Weltkarte wählen. Außerdem könnte man einen USB-Stick einstecken und Filme von dort schauen, hätte man das vorher gewusst und einen mitgebracht.

Ich sehe mir den einen freien Film an und höre dann verschiedene der angebotenen Musik-CDs. Zwischendurch wird erst mal ein Begrüßungsdrink serviert, dann ein Nachmittagskaffee und schließlich ein Abendessen. Von Weihnachtsabend an Bord merkt man nichts. In meinen Augen ein schwaches Bild für Condor, vor allem, wenn man den Flugpreis bedenkt, hätte ich mir schon ein kleines “etwas Besonderes” zu Weihnachten erwartet.

Die 10 Stunden und 50 Minuten Flugzeit sind dann doch nicht so lange, wie wir befürchtet haben. Während des Flugs stehen wir mehrmals auf und machen ein paar leichte gymnastische Übungen im Gang zwischen den Sitzreihen oder suchen mal die Toilette auf. Irgendwann stelle ich die Uhren unserer Kameras um auf “Kubazeit”, also 6 Stunden zurück und “denke” ab da in dieser Zeit. Etwa um 17 Uhr30 dieser neuen Zeit wird es draußen dunkel, wir sehen über Jamaika, dass es dort gewittert und um 19Uhr beginnt der Sinkflug auf Havanna, wo wir ziemlich pünktlich um 19Uhr35 landen. Beim Ausstieg aus der klimatisierten Maschine kommt es mir vor, als wenn mir jemand einen Schlag vor den Kopf verpasst hätte, so jäh wird mir das heiße und feuchte Klima Kubas bewusst, das auch noch durch ein vorher niedergegangenes Gewitter verstärkt wird. Warum kann man eigentlich nicht die Temperatur im Flugzeug in der letzten Flugstunde langsam “hochfahren” um die Anpassung zu erleichtern?

Wir gehen wenige Meter zu einem Gebäude, das sich Ankunftshalle nennt und mir kleiner als das auf unserem Flughafen Karlsruhe-Baden vorkommt; immerhin sind wir hier auf dem Flughafen der kubanischen Hauptstadt. Eine Reihe von Schalterkabinen stellt sich uns in den Weg, die angebrachten Schilder in Spanisch und Englisch sagen, das man einzeln dort eintreten soll. Ich mache den Anfang und betrete ein der drei besetzten Kabinen, wo mir ein relativ mürrisch drein blickender Uniformierter meinen Pass und meine Touristenkarte abnimmt und diese miteinander und mit meinem Aussehen vergleicht. Dann bedeutet er mir, mich vor eine von oben herab hängende Kamera zu treten, die Brille abzunehmen und in das Objektiv zu schauen. Ich werde fotografiert und dann gefragt, ob ich Englisch spreche. Ich bejahe und werde dann gefragt, ob ich in den letzten drei Monaten in Afrika gewesen sei. Nachdem ich dies verneine, tippt er irgendwas in einen Computer, drückt einen Stempel in meinen Reisepass und gibt ihn mir zurück. Ich darf den Schalter durch eine Tür auf der andern Seite verlassen und stehe vor einer Sicherheitsschleuse ganz gleich der, die ich beim Abflug in Frankfurt passieren musste. Wieder heißt es Handgepäck (=Fotorucksack), Inhalt der Hosentaschen und den Hosengürtel in eine Plastikwanne legen, die dann durch den Röntgenapparat geschickt wird und selber duch einen Detektor gehen. Wieder problemlos, dieses mal auch bei Kerstin, obwohl es wiederum bei ihr “piepst”; das scheint die kubanische Beamtin an der Schleuse aber nicht zu interessieren. Wir gehen zur Gepäckausgabe, die unglaublich schnell erfolgt, nehmen unsere Koffer in Empfang uns bewegen uns zur “Zollkontrolle”, einem einfachen Gate, wo uns eine Beamtin die Zollerklärung, die wir bereits im Flieger ausfüllen konnten, abnimmt und uns bedeutet, nun seien wir mit der Eingansprozedur am Ende und könnten das Gebäude verlassen.

Draußen stehen ein paar Leute von Reiseveranstaltern und nehmen ihre Leute in Empfang. Unserer hat ein paar Minuten Verspätung. Als er dann endlich da ist, führt er uns zu einem kleinen Bus, in dem wir, nachdem fünf weitere Fluggäste eingestiegen sind, zum Hotel Panorama in Havanna fahren. Wir checken ein, beziehen unser Zimmer, suchen noch kurz das Restaurant auf, wo wir gerade noch rechtzeitig, bevor es schließt (22Uhr Ortszeit),  eine Kleinigkeit essen und trinken. Dann gehen wir zu Bett; es ist 22Uhr30, d.h. in Deutschland ist bereits der 25.Dezember 4Uhr30.

Fortsetzung hier.

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One Comment

  1. Hanns-Joachim Recksiek 20. Januar 2015 14:27 /

    so, Reisebeginn, auch für mich, aber nur auf deinen Seiten

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