1. Die Anreise
erfolgt auf Umwegen; denn eigentlich wollten wir (meine weitaus bessere Hälfte Kerstin und ich) diesen Sommer nach Lothringen und dort an den Kanälen mit dem Fahrrad schöne Touren machen und die großen Städte (Nancy, Metz und Verdun) besuchen,
aber, weil es in Lothringen viel zu heiß ist und außerdem ein unglaublicher Andrang von saarländischen Wochenendausflüglern und sonstigen (meist deutschen) Urlaubern herrscht, entschließen wir uns kurzerhand vom Mittersheimer See aus direkt in die Normandie durch zu starten. Die 440 Km nach Amiens sind auf französischen Autobahnen auch mit dem Womo in weniger als 5 Stunden zu schaffen.
Dort besuchen wir zunächst das große Einkaufszentrum (Centre Commercial), das direkt an der Au- tobahnausfahrt ”Amiens-Dury” liegt und wo man beim Tanken rund 15 Cent pro Liter gegenüber der normalen Autobahntankstelle spart. Natürlich gehen wir auch in den riesigen Supermarkt und versorgen uns nicht nur mit Lebensmitteln und Getränken, sondern kaufen auch eine Straßenkarte der Haute Normandie, denn darauf waren wir nicht vorbereitet und das Navi (Smartphone App) hat keine Frankreichkarte. Dann geht es mit ihrer Hilfe weiter Richtung Kanalküste, also nach Nordwesten. Ziel ist die Hafenstadt Le Tréport. Tatsächlich fahre ich aber Eingangs dieser Stadt am Kreisel eine Ausfahrt zu früh raus und gelange so in die Nachbarstadt Mers-les-Bains, einem Badeort. Das war gut so. Im Zentrum sehe ich das Hinweisschild zum Office de Tourisme und gleich danach einen freien Parkplatz, groß genug um das Womo dort hinein zu manöverieren. Im Büro erhalten wir mehrere Prospekte über die Stadt und das Umland, Karten und eine Liste mit Campingplätzen. Bevor wir uns um einen kümmern, gehen wir die wenigen Meter zur Strandpromenade und sind total überrascht vom Charme der dort stehenden Häuser,
die größtenteils aus der sog. Belle Époque stammen.
Wir sehen außerdem am Ende des langen Strandes den ersten Kreidefelsen aufsteigen und beschließen, hier
erst mal Quartier zu machen. Wir suchen uns auf der Liste den Campingplatz heraus, der am nächsten an der Küste liegt, tatsächlich ist er oben auf halber Höhe des Kreidefelsens mit Blick über Stadt und Strand. Wir beziehen einen schönen Platz mit Wasser- und Stromversorgung und bereiten unser Abendessen. Später gehen wir zu Fuß den ungesicherten!! Weg am Klippenrand hinauf bis zu der Statue, die von weit her zu sehen ist.

Der Kreidefelsen von Mers-les-Bains
Dann sitzen wir vor dem Womo, beobachten den Sonnenuntergang über dem Meer und trinken ein Fläschchen Roten auf unsern Entschluss hierher zu fahren.
Fortsetzung folgt


